Scott DuBois: g / Gebhard Ullman: ts, b-cl / Thomas Morgan: b / Kresten Osgood: dr
8 Tracks
Aufnahme: 13. Februar 2011
Produzent: Scott DuBois
Spieldauer: 61:24
Den jungen New Yorker Gitarristen kennt man von Kooperationen mit Chris Potter, David Liebman und Tony Malaby. Im Big Apple wird er momentan als einer der abenteuerlustigsten Gitarristen wahrgenommen, sein Spiel mit Pat Martino’s Phrasierungskunst und McLaughlin’s Schnelligkeit verglichen. Was sicherlich nicht unzutreffend ist, doch DuBois ist auf eigene Art intensiv. Nach zwei CD’s für Soul Note
(mit Dave Liebman) stellt er nun zum dritten Mal auf Sunnyside seine aktuelle Band vor.
Für die Aufnahme von Landscape Scripture (*) ging es in die Heimat des Schlagzeugers Kresten Osgood, nach Kopenhagen ins dortige Studio The Village. Osgood arbeitete schon bei Sam Rivers und mit Paul Bley, Bassist Morgan gehört zu Steve Colemans Five Elements und Bläser Ullman bedarf ja eigentlich keiner Vorstellung, ihn kennt man u.a. von Lee Konitz, Han Bennink, Ellery Eskelin und seinen diversen eigenen Projekten (s.u.). Auf „Landscape Sripture“ liefern diese vier ein ungemein spannendes Höchstmass an Kreativität ab. Da jagen sie frech und frei durch den Jazz-Jungle, fangen Töne von Eric Dolphy und Ornette Coleman ein, lassen Harmolodic („Prairie Suite“) auf Rockpower prallen, legen sich zwischendurch unter schattige Bäume, um sich von ergreifender Lyrik („Goodbye“), kreiert mit Gitarre und Tenorsaxofon, beruhigen zu lassen. Nach eigener Aussage inspirierte die Natur, speziell weite Landschaften, DuBois zu dieser Platte. Solche, wie sie auch der Impressionist Claude Monet malte. Von ihm stammen folgerichtig auch die Coverbilder der CD – Monet’s „Getreideschober“ aus den Jahren 1890/91.
Und mit seiner schönen Eröffnungskomposition „Spring Haystacks“, einem warmen folkig gespielten Stück, verneigt sich der Gitarrist dann auch vor Monet und dessen Kunst. Jedes Stück dieser fünften Scott DuBois ist tiefgründig und bringt absolutes Vergnügen.
Wer eine Referenz benötigt, der mag „Landscape Scripture“ zusammen mit Albert Ayler, Don Cherry und der „Things We Like“ von Jack Bruce mit John McLaughlin hören.
