Die Musik des Tamba Trio war fröhlich und swingte ansteckend, galt als ideale Begleitung eines damals unbeschwerten Lebens zwischen Copacabana und den Cafes unter’m Zuckerhut. Damit war aber kurz darauf, ab 1964, Schluss, denn da putschte das Militär und setzte Präsident João Goulart ab.
Ein Einschnitt, der auch das Leben vieler Musiker beeinflusste bzw. sich in den Texten der Komponisten widerspiegelte. So beim Songschreiber, Gitarrist und Sänger Edu Lobo. A Musica de Edu Lobo Por Edu Lobo (*) ist sein Debüt und liefert bereits seine späteren Klassiker „Reza“, „Boranda“ und „Arrastão“. Letzteres hat Lobo mit dem Dichter Vinicius de Moraes geschrieben. Zwar war seine Musik von lebhafter Samba und den Harmonien der Bossa Nova geprägt, doch in seinen Zeilen klagte Lobo Ungerechtigkeit, Not und Feudalismus an. Das war ein cleverer Schachzug, konnte er mit der unterhaltsamen Kraft der Musik doch anspruchsvolle, zum Nachdenken anregende Texte verbreiten. Womit keineswegs die Musik geschmälert sein soll, sie ist enorm geschmackvoll und individuell, leitete damit auch den Wechsel von der Bossa Nova zur Musica Popular Brasileira ein. Und das Lobo begleitende Tamba Trio zeigt sich hier als kreatives und differenziert spielendes Gespann.
Das Album erscheint erstmals außerhalb Brasiliens und wird in den genauer Reproduktionen der Originale wiederveröffentlicht. Der besondere Clou, für Schallplattensammler gibt es diese sehr gesuchte LP in einer weltweit auf 1000 Stück limitierten Ausgabe.
(Elenco/ Universal Sound-Soul Jazz)
