Ruhm tötet alles. Die Briefe – Allen Ginsberg & Jack Kerouac

Als vor zwei Jahren mal wieder eine Renaissance der Beat-Generation mit vier Verfilmungen einsetzte, holten die Herausgeber Bill Morgan und David Stanford die in zwei US-amerikanischen Universitätsarchiven aufbewahrte Korrespondenz zwischen Ginsberg und Kerouac hervor. Ein Schatz, wie sich herausstellte, der den intimen und ein Vierteljahrhundert dauernden Dialog der zwei wichtigsten Beat-Poets dokumentiert. Ungemein intensiv, oft ironisch und mitunter zynisch, tauschen sich die zwei darin über Leben und Rauschmittel, Reisen, das Unbewusste, das profane immer fehlende Geld und natürlich Literatur aus. Auch gegenseitige schonungslose Kritik, der Verriss anderer Autoren oder die Empfehlung von Büchern findet in Ruhm tötet alles: Die Briefe (*) statt. Die Sätze, die die beiden sich über die Jahre schicken, sind wild, voll Zorn, pathetisch und voller Verachtung, auch sich selbst gegenüber. Doch gleichzeitig sprechen aus den Zeilen auch Liebe, Poesie, scharfer Verstand und die gegenseitige Zuneigung. Ein wirklich berauschend lesender Briefwechsel, in dem die Autoren der Meisterwerke „Howl“ und „On the Road“ ihre wütend manische Lebenssinnsuche zwischen 1944 und 1969 festhielten.

(Rogner & Bernhard, 500 S.)

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